Deutsche Attacke gegen Action4Europe

Deutsche Attacke gegen Action4Europe
4.3
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Die jährlichen Mitgliederversammlungen unserer Internationalen Klassenvereinigung (ICA) sollten ein fairer Austausch von Ideen und Argumenten sein, um unsere Klasse voranzubringen.

Die Französische Klassenvereinigung (KV) hat dazu den Vorschlag gemacht, eine Untersuchung durchzuführen, was Hindernisse für unser Wachstum sind. Konkret wird beispielhaft gefragt, ob der Fokus auf Menschen mit Behinderung ein Hindernis angesichts vollständig integrativer Strategien ist?

Dazu hat Oliver Thies, noch Vorsitzender der Deutschen Klassenvereinigung (DKV), eine furiose Ablehnung geschrieben, die leider Fakten nicht genau nimmt oder ignoriert:

„Der Vorschlag der Französischen Klassenvereinigung (und der „Action4Europe“ Protagonisten) … ist nicht nur ein fehlgeleiteter Versuch um die Klasse voranzubringen, sondern vielmehr ein beunruhigendes Beispiel für die rückwärtsgewandte Mentalität, die in dieser Diskussion immer noch vorherrscht. Die erste Frage: „Ist der Fokus auf behinderte Menschen ein Hindernis …“ der Umfrage ist bereits skandalös, da sie suggeriert, dass Parasport, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und die Förderung von Vielfalt ein „Hindernis“ für unser Wachstum sind. Eine solche Einstellung ist nicht nur unangemessen, sondern auch gefährlich und völlig unvereinbar mit den Grundsätzen der Gleichheit und Inklusion, die die Grundlage unserer Klasse bilden.“

Da bei der Attacke auch völlig unbegründet Action4Europe (A4E) mit eingebunden ist, will ich als Teil dieser Kampagne einige „alternative Fakten“ von Oliver gerade rücken. Ich habe dazu kein Mandat, da es dieses bei A4E nicht geben kann. Es handelt sich um meine persönliche Meinung:

  1. A4E ist ein loser Zusammenschluss von 2.4mR Seglern. Während aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien oder Österreich Vorstandsmitglieder der jeweiligen NCA dabei sind, ist das für Deutschland nicht der Fall. Insofern aber spricht die Französische KV nicht für A4E „Protagonisten“, was immer das auch sein mag.
  2. Oliver und möglicherweise auch Teile des Vorstands der ICA glauben und suggerieren, dass Parasport = Inklusion ist. Das Gegenteil ist der Fall: Para ist Exklusion. Erst gleichberechtige Teilhabe aller Menschen ist Inklusion. Das ist bei Parasegeln nicht der Fall. Und wenn die Französische KV fragt, ob es nicht eine sinnvolle Strategie für die 2.4er ist, an den regulären olympischen Regatten teilzunehmen, dann ist das Ausdruck einer sehr hohen Form der Inklusion.

Leider dient die Ablehnung des Antrags der Franzosen nur der Diffamierung des Antrags und von Falschmeldungen über A4E. Wer diese Webseite nur stichwortartig nach dem Wort Inklusion absucht, der wird erkennen, dass hier keine Menschen mit Handicap herabgewürdigt werden, aber die Auffassung vertreten wird, dass Inklusion dann erreicht ist, wenn man nicht mehr über sie spricht. Und eigentlich müssen wir das in der 2.4mR Gemeinschaft auch gar nicht mehr; denn hier ist Inklusion selbstverständlich.

Die Frage stellt sich, warum ein Mensch wie Oliver, der

  • längst nicht mehr 2.4mR segelt, sondern OK-Jolle,
  • der mehrfach erklärt hat, in Kürze sein Amt aufzugeben,

für die Deutsche KV eine solch abstruse Philippika schreibt.
Steckt da jemand ganz anderes dahinter?

Da weder Vorstandsmitglieder der Deutschen KV, geschweige denn die Mitglieder wissen, was Oliver in ihrem Namen schreibt, kann man den Vorgang im Auszug aus den Anlagen zur Mitgliederversammlung der ICA nachlesen.

Dieser Beitrag beschäftigt sich nur mit der Auseinandersetzung über den Vorschlag der Resolution 4 der Franzosen.

Detlef Müller-Böling, GER 99
Segler mit Handicap und Webmaster von www.2point4.eu

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