Der Wettergott hatte zum AntwerpCityCup – wegen Arbeiten in Galgenweel fand er am Lac de l’Eau d’Heure in Wallonien statt – vom 25. bis 27. Oktober noch einmal Sonnenschein und Wärme bis 19 Grad ausgepackt. Das machte bereits bei allen Teilnehmern und Offiziellen frohe Gesichter.
Und die Gesichter blieben überwiegend drei Tage lang so. Am Freitag ging es nach gekonnten Kranaktionen für die Boote gegen 13 Uhr mit der ersten von vier Wettfahrten los. Der Wind wehte mit 10 – 12 Knoten aus Südost und brachte drei reelle Wettfahrten, nach denen der Großteil der Flotte in den Hafen fuhr, sowohl für die Wettfahrtleitung wie für die restlichen Teilnehmer unerklärlich. Herdentrieb, Hunger aufs Dinner oder Angst vor der Dunkelheit? Der Wettfahrtleitung blieb nichts anderes übrig als die vierte Wettfahrt für diesen Tag abzusagen.
Am Abend gab es dann ein umfangreiches Programm, das von Manuela souverän präsentiert wurde, wobei die Ausgezeichneten jeweils mit einem individuellen Song begrüßt wurden Zuerst wurden die 11 fränzösischen Segler als „größte“ Nation mit Weiß- oder Rotwein-Nudelpaketen beglückt. Dann gab es Tagespreise für die drei ersten und drei letzten Segler. Die Songs inspirierten nicht nur die jeweiligen Tagesgewinner zum Mitsingen, sondern den ganzen Saal.
Am Samstag ging es dann mit dem Social Programme bereits frühmorgens weiter: Patrick Hasset, IRL 171, wurde an seinem Schiff mit einer kleinen roten Fock zu seinem 25. Geburtstag beglückwünscht – danke Ulli!!
Die Wettfahrten gestalteten sich etwas trickreicher, da der Wind schwächer war und in Stärke und Richtung doch deutlich schwankte. Grundsätzlich kam er mehr aus Süd und die Luvtonne lag gezwungenermaßen ziemlich weit unter Land, so dass die Ansteuerung doch eine eher zufällig erfolgreiche Herausforderung war. Darüber hinaus lag die Ablauftonne teilweise so, dass man weiter zu ihr kreuzen musste. Aber letztlich lagen die Favoriten doch deutlich vorne.
Das Abendprogramm sah zuerst noch einmal Patrick im Mittelpunkt mit einer großen luftigen 25 und einem Bild als Geschenk.
Tagespreise erhielten nunmehr die in der Mitte Platzierten, ebenfalls wieder mit Songs. Hier ein Ausschnitt von hochmotivierter Kate:
Thanks Kate and all the other singers for your marvellous performance
Am Sonntag hatte uns der Wettergott verlassen. Wind (?) aus Nord, dicke Nebelfelder auf dem Wasser. Beim Start wehte es zunächst mit knapp 5 Knoten. Die Luvtonne war auf der Kreuz im Nebel verschwunden. Erst etwa bei Annäherung von 200 m wurde sie sichtbar. Allerdings hatte der Wind da bereits auf 1 bis 0 Knoten abgenommen. Mein Kompass zeigte den Rest der Bahn maximal 0,3 Knoten. Die Forderung nach Abbruch – lautstark immer wieder erhoben – wurde nicht erhört. 11 Segler erreichten im Zeitlimit das Ziel, der Rest erhielt ein DFN und 37 Punkte. Seglerisch war das leider der Tiefpunkt einer ansonsten grandiosen Veranstaltung.
Sieger wurden mit gutem Abstand Megan Pescoe, GBR, vor Urs Infanger, SUI, und Ben van Cauwenbergh, BEL.
Vierter in der Gesamtwertung, wurde sensationell unser jüngster Segler Moritz Jakobs und damit auch bester Deutscher.
Die ersten fünf Segler (mich eingeschlossen) zeigten einmal mehr, dass wir eine Klasse sind, in der alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Behinderung Spitzenplätze erreichen können. Das nennt man Inklusion.
Nach insgesamt 8 Wettfahrten geht die zweite Saison des European Circuit eindrucksvoll zu Ende. 36 Teilnehmer aus 9 Nationen ist von der Zahl und der Internationalität her die größte Regatta bisher. Und die After-Sailing Programme sind zu einem festen und unverwechselbaren Bestandteil des European Circuit geworden und bilden Höhepunkte unseres freundschaftlichen und musikalischen (!) Zusammenseins.
Auf zum European Circuit 2025!
Detlef Müller-Böling, GER 99, Report Trophy Gewinner
Ich komme aus der Ukraine. Ich möchte unbedingt an Ihren Regatten teilnehmen. Wir haben vier 2,4-Boote gekauft und trainieren jetzt.
Das freut uns sehr, Gennadii. Ihr seid herzlich willkommen. Bald werden hier die Termine für die Regatten in 2025 veröffentlicht.